Medienmitteilung vom 06.10.2022: Vorprojekt MZA Sanierung mit Schulraumoptimierung
Ins Alter gekommen
Die Mehrzweckanlage, als grösste Liegenschaft der Gemeinde, trägt seit Jahrzehnten massgeblich zu einem lebendigen Dorfleben, vielfältigen Freizeitangeboten, unzähligen und unvergesslichen grösseren und kleineren Anlässen bei. Sie beinhaltet zudem Räumlichkeiten für Schule, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz. Nach rund 40 Jahren Betriebszeit gilt es die MZA einer grundlegenden Sanierung zu unterziehen. Eine Sanierung soll so erfolgen, dass die Nutzung der Anlage für die nächsten Jahrzehnte gewährleistet ist. Ein Blick in die Strategie "Walzenhausen 2035" zeigt folgende Ziele in den Bereichen Leben und Infrastruktur auf: Walzenhausen hat ein pulsierendes Dorfleben, die Freizeitangebote sind vielfältig, die Infrastruktur ist für alle Bereiche optimal vorhanden, die öffentlichen Räume sind ansprechend und zweckmässig gestaltet, Neu- und Umbauten sind energietechnisch auf dem neuesten Stand. Diese Grundsätze und der ausgewiesene Sanierungsbedarf bilden unter Berücksichtigung der Bereiche Bildung und Finanzen die Grundlage für das Vorhaben. Die Gemeinde steht in der Pflicht, ihre Liegenschaften entsprechend zu unterhalten und die MZA der Bevölkerung, den Vereinen und der Schule weiterhin optimal zugänglich und nutzbar zu machen.
Sanierung
2013 wurden ein Zustandsbericht und ein Sanierungskonzept erstellt. In den Jahren 2014 bis 2016 erfolgten die beiden ersten Sanierungsetappen mit Investitionen von rund CHF 4 Millionen. Dabei wurden insbesondere der Foyerbereich der Turnhalle, die Bibliothek, die Liftanlage, die Gastroküche, die Erstellung der Galerie bzw. des Verbindungsganges oberhalb des Foyers, die Erdbebenertüchtigung, die WC Anlagen und Massnahmen im Bereich Brandschutz und Energie umgesetzt. Mit den anstehenden Arbeiten erfolgt die letzte Sanierungsetappe. Es wurde ein entsprechendes Vorprojekt ausgearbeitet. Dieses bildet die Basis für die verantwortlichen Entscheidungsträger der Einwohnergemeinde Walzenhausen für das weitere Vorgehen mit Kreditantrag zu gebundenen- und ungebundenen Kosten und der jeweiligen Bauetappen, sowie Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit. Das Vorprojekt beinhaltet schwerpunktmässig die Erneuerung der gesamten Aussenhülle, soweit notwendig der Gebäudeinnenräume, der Haustechnik, der Schulküche, der Elektround Wasserleitungen, den Ersatz der Gasheizung durch fossilfreie Energieträger, die Realisierung einer Photovoltaikanlage, den teilweisen Ersatz von Mobilien und die Gesamtsanierung der Turnhalle.
Schulraumoptimierung
Einhergehend mit der Sanierung und den Eingriffen in nahezu allen Räumen ergibt sich die Möglichkeit, die Schulräume zu optimieren. Das Dach der Schulküche ragt bis zum Boden. Gegen Norden und Süden geht dadurch sehr viel Raumfläche verloren. Die Aussenhülle inklusive Dach wird im Rahmen der Sanierung erneuert. Durch eine Verschiebung des Daches um rund 1.5 Meter entsteht ein vollwertiger Raum mit 155 und einer Galerie von ca. 80 Quadratmertern. Dieser soll in Zukunft den Lernraum der Oberstufe beheimaten. Mit dem Singsaal verfügt die MZA über einen Raum von rund 100 Quadratmetern, welcher seit vielen Jahren stark unternutzt ist. Ein Blick in die Belegungspläne der letzten Jahre zeigt lediglich vereinzelte Nutzungen durch Vereine und Gruppierungen. Für diese Aktivitäten, insbesondere auch die öffentlichen Orientierungsversammlungen der Gemeinde, bieten sich die Bühne der MZA, das Vereinslokal, oder weitere Räumlichkeiten der Schule als adäquaten Ersatz bestens an. Der Gemeinderat schlägt vor, die Schulküche nicht nur zu erneuern, sondern auch in den heutigen Singsaal zu verlegen.
Kosten
Die Kosten werden auf Basis des Vorprojekts auf rund CHF 7.8 Millionen inklusive Mehrwertsteuer beziffert. Dabei handelt es sich bei rund 90 Prozent um sogenannte gebundene Kosten. Eine Ausgabe gilt als gebunden, wenn die Behörden hinsichtlich ihrer Notwendigkeit, ihres Umfanges und ihres Zeitpunktes keine erhebliche Handlungsfreiheit haben. Dies gilt insbesondere für Sanierungen und zeitgemässe wie auch energetische Erneuerungen, welche der Erhaltung und dem Unterhalt eines Werkes dienen. Die ganzen Kosten werden im Rahmen des Bauprojekts geschärft und optimiert.
Fahrplan
Nach erfolgter Vergabe der Architekturleistungen erfolgt bis Frühsommer 2023 die Ausarbeitung des Bauprojekts. Für November 2023 ist analog der ersten beiden Sanierungsetappen im Rahmen der Regelungen der Gemeindeordnung eine entsprechende Abstimmung vorgesehen. Der Baustart ist auf Juni 2024 vorgesehen. Die Bauarbeiten dauern bis Ende 2026 an.
Einschränkungen
Während der gesamten Bauphase muss mit Einschränkungen gerechnet werden. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten ist es unumgänglich gewisse Teilschliessungen vorzunehmen. Diese sind jeweils abhängig von den einzelnen Arbeiten und der Raumnutzung. Die Gemeinde wird bemüht sein, diese Zeitfenster möglichst klein zu halten. Bereits heute steht fest, dass die Turnhalle von ca. März bis November 2026 nicht genutzt werden kann. Es ist der Gemeinde nicht möglich, einen umfassenden adäquaten und kostengünstigen provisorischen Turnhallenersatz anzubieten. Alle Nutzenden sind gebeten sich frühzeitig Gedanken über Alternativen zu machen.
Abschluss Vorprojekt
Das Vorprojekt ist abgeschlossen und der Gemeinderat konnte die erfreuliche Schlussrechnung, vorgelegt durch das Architekturbüro Gisel+Partner AG, genehmigen. Die Kosten inkl. MwSt belaufen sich auf CHF 152'000.-. Sie liegen somit rund CHF 18'000.- unter der Offerte bzw. dem Vergabeschluss. Nach zusätzlicher Berücksichtigung der Kosten für die Architekturausschreibung liegen die Gesamtkosten rund CHF 31'000.00 unter dem im Voranschlag 2022 eingestellten Betrag von CHF 190'000.00.
Kommunikation und Information
Die Erstinformation der Bevölkerung fand im Rahmen einer Orientierungsversammlung Anfang September 2022 statt. Die weiteren Informationen erfolgen über Orientierungsversammlungen, den Treffpunkt und die Website. Bezüglich Einblicke in die MZA- und Schulräumlichkeiten mit Information ist eine separate Veranstaltung geplant. Somit kann sich die Bevölkerung ein persönliches Bild über die Infrastruktur und Überlegungen machen. Bei Fragen steht der Bereich Liegenschaftsverwaltung, Michael Litscher, michael.litscher@walzenhausen.ar.ch, 071 886 49 85 zur Verfügung.